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Von der Pandemie zur Emotionie:

Wie das Coronavirus unsere Kommunikation verändert” Das war der Titel meines Vortrages beim Kongress der Ordensspitäler Oö in Linz.

Nicht das Virus wächst exponentiell, sondern der Kommunikationsbedarf

Geschafft! Sieben Kommunikations-Trainings und Webinare im Gesundheitsbereich in 6 Tagen. Egal, ob ich mit Teams im Krankenhaus, Reha-Bereich oder aus Primärversorgungseinrichtungen arbeite, nehme ich für mich mit: Nicht die Virus-Kurve wächst gerade exponentiell, sondern der Kommunikationsbedarf. Gegenüber Patienten. Angehörigen. Und im Team.
Lösung in Sicht? Während wir alle auf die Corona-Impfung warten, sollten wir spätestens jetzt effektive Kommunikation im Gesundheitsbereich wirken lassen. Sonst folgt nicht die Immunisierung, sondern die Emotionalisierung der Medizin.

Das Ge(h)ampel um die Ampel

Das Ge(h)ampel ist ein Sinnbild des Kommunikationsdefizits in Zeiten von Corona.
Steigende Infektionszahlen und Verschiebungen in der Altersstruktur können als Kurve der Unvernunft interpretiert werden. Das Bedürfnis nach Party und Spaßvergnügen ist psychologisch erklärbar. Das Appellieren an Vernunft und Hausverstand trifft offensichtlich auf Unverständnis. Die Übernahme von Verantwortung ist gerade jetzt dringend notwendig.
Gute Kommunikation schafft Aufklärung und Verständnis.
Fakt ist: Aus Kommunikations-Sicht steht die Ampel auf Rot!

Sprich Klartext mit mir

Soeben von intensiven Kommunikations-Trainings mit Gesundheitsfachkräften in der Steiermark nach Hause gekommen.
Egal, wo ich bin; egal, wen ich trainiere, sehe ich: KEIN Kommunikations-Ergebnis OHNE Vertrauen!
 
Heißt konkret: Verständlichkeit ermöglichen braucht Verständnis als Basis. Will man also als Sender einer Botschaft verständlich kommunizieren, muss man Verständnis vermitteln, damit der Empfänger der Botschaft den Inhalt auch annehmen kann.
 
Und damit schließt sich für mich der Kreis von der Medizin zur Politik. Für Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Sebastian Kurz gilt: Wer sein Kommunikations-Ziel bei Patienten und in der Öffentlichkeit erreichen will, muss Vertrauen schaffen. Das Corona-Virus zwingt uns in Sachen Kommunikation zum Klartext.

Denn sie wissen nicht, was sie tun

„Click It or Ticket“ war die erfolgreichste Gesundheits-Kampagne aller Zeiten. Ziel war, die Gurten-Disziplin amerikanischer Autofahrer zu steigern. Die einfache, weil greifbare Botschaft erreichte 17 Prozent der Zielgruppe. Bescheidenes Ergebnis? Nein. Bestehende Verhaltensmuster zu ändern, ist die schwierigste Herausforderung überhaupt. Maximal zehn Prozent der Zielgruppe sprechen darauf an. Allerdings: Ein kleiner Kampagneneffekt auf den Einzelnen, bedeutet einen großen Schritt für die Gesundheit aller! Was ich dazu brauche? 1. Eine sexy Message 2. Realistische Ziele 3. Eine Ansage, verbunden mit gesetzlichen Strafsanktionen. Was heißt das, umgelegt auf explodierende Infektionszahlen und immer mehr Corona-Verweigerer?
Hört auf mit den Negativ-Bildern von überfüllten Intensivstationen und kaputten Lungen! Sprecht die Jungen – und sie sind die Superspreader der Welle 2 – mit einer Botschaft zum Anfühlen an: „Corona hat etwas mit MIR zu tun!“ Und für diejenigen, die darauf beharren, dass sie nicht wissen, was sie tun: Check It or Ticket!

Foto: pixabay / nur zur redaktionellen Verwendung
Britta Blumencron