Warum gute Patientenkommunikation dreifach hilft.
Warum gute Patientenkommunikation dreifach hilft.
„Und warum belästigen Sie MICH damit?“
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“
„Gscheit sein kannst, wennst Oberarzt bist!“
Wir jammern über einen drohenden Ärztemangel in unserem Land? Wir reden über Intensivbetten-Kapazitäten?
Warum reden wir nicht auch darüber, dass junge Ärzt*innen durch eine brutale Schule der Krankenhaus-Hierarchie gehen müssen, die abstumpft statt motiviert. 3 Sätze aus dem Krankenhaus-Alltag von Jungärzten. Den Gott in Weiß gibt es auch 2022 noch immer. Wie effektiv mit Vorgesetzten kommunizieren? Das stand soeben am Programm mit einer Gruppe großartiger Ärzt:innen, die ihrerseits hoffentlich ohne demütigende Hierarchie-Rituale im Krankenhaus auskommen werden, wenn Sie Leitungsfunktionen übernehmen.
Ich fahre zum ersten Kommunikationstraining in diesem neuen Jahr, eine große Praxis für Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland. Auf der Strecke azurblauer Himmel und Schneeidylle durch den Bayrischen Wald. Die Radiostimme sagt: “Wir starten ins dritte Corona-Jahr.” Unwirklich und doch real.
Was mir keine Zahlen und Daten greifbarer machen konnten, als mich diese Pandemie persönlich gelehrt hat: Ich sehe im 3. Jahr der Pandemie noch klarer, wieviel Gesundheit & Medizin mit Kommunikation zu tun haben und wie sehr sich Kommunikationsprobleme in einem Bereich, zb mit Patienten, auf einen anderen Bereich, zb im Team, übertragen. Die Wirkung von Worten ist mächtig. Gesund Kommunizieren wird aus meiner Sicht 2022 eine Schlüsselfähigkeit für alle werden, die im Gesundheitsbereich tätig sind.
Meine Befürchtung hat sich bewahrheitet: Spaltung unserer Gesellschaft. Die Nerven liegen blank. Eine Ärztin, die stolz postet, dass sie eine Impfskeptikerin aus ihrer Praxis geworfen hat: “So, mir reicht es!” Dutzende Likes von Standeskollegen. Ein Patient, der eine Ärztin aufs Übelste beschimpft, weil sie ihn darauf anspricht, dass er noch ungeimpft sei. Verbale Eskalation der höchsten Warnstufe. Je näher der Stichtag zur Impfpflicht rückt, umso mehr droht der kommunikative Supergau. Und der aktuelle Run auf die Impfungen nimmt leider keinen Dampf raus, weil vor allem geboostert, nicht erstgeimpft wird.
Advent ist die Zeit der Besinnung. Meine Bitte: Stop der Polarisierung! Kommunikation schlägt Brücken statt Gräben zu reißen. Es liegt also in unserer Hand!
Effektive Kommunikation für die ärztliche Praxis am Beispiel „Impfskeptiker*innen“
Die Gründe, warum sich viele Österreicher nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, sind vielfältig.
Mit den persönlichen Motiven für eine Impfskepsis explodiert gerade der Kommunikationsbedarf in der ärztlichen Praxis. Über ihre Rolle als Gatekeeper in der Impf-Kommunikation habe ich mit vielen Ärzten gesprochen. Samt live Demo, was eine gute Gesprächsführung für beide Seiten – Patient und Arzt – Positives bewirken kann. Brücken schlagen statt Polarisierung. Ich liebe meinen Job!!